ARS PEDIS
Hallux rigidus - Gelenkverschleiß des Großzehengrundgelenkes - Behandlung und Operation
Bei Hallux rigidus (lat. rigidus = steif) handelt es sich um eine Arthrose (Gelenkverschleiß) des Großzehengrundgelenks, die sich durch eine zunehmende Einsteifung und/oder Gelenkschmerzen äußert.
Als Ursache kommen unter anderem eine Überlänge des 1. Mittelfußknochens sowie Fehlbelastungen durch Fehlstellungen (Hallux valgus) in Frage.
Die Behandlung erfolgt stadien- und beschwerdeabhängig und besteht entweder durch Operation und schrittweisen Abtragen von knöchernen Überständen, die die Beweglichkeit behindern (sogenannte Cheilektomie), leichten Verkürzungen des ersten Mittelfußknochens (OP nach Youngswick) oder in einer Stilllegung (=Versteifung) eines ohnehin kaum noch beweglichen Gelenks.
In einigen (seltenen) Fällen bietet sich im Rahmen einer OP auch der (teilweise) Gelenkersatz durch Kunstgelenke an.
Behandlung: Kleinere Eingriffe bis hin zu größeren Knochenumstellungen
OP-Dauer: je nach Umfang 30 – 60 min.
Anästhesie: Regionale Betäubung (Fußblock, Ischiadicusblock), auf Wunsch mit Dämmerschlaf oder Vollnarkose
Nachbehandlung: Krankengymnastik und Lymphdrainage, Fadenentfernung nach 2 Wochen, 1-4 Wochen Verbandsschuh, Laufen sofort möglich
Fit für den Alltag: je nach Beruf nach 2 Wochen bis 2 Monaten
Typische Symptome bei einem Hallux rigidus
Ein beginnender Hallux rigidus äußert sich durch charakteristische Symptome, die sowohl schmerzhaft als auch einschränkend sein können. Zunächst verspüren viele Betroffene Schmerzen über dem Großzehengrundgelenk, insbesondere bei der Dorsalextension der Großzehe und beim Abrollen des Fußes. Diese Schmerzen können sich bei längerer Belastung verstärken und gehen häufig mit einer Schwellung des Gelenks sowie einer belastungsinduzierten Rötung und Überwärmung einher. In diesem frühen Stadium ist es wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu hören und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die Schmerzen zu lindern und eine weitere Verschlechterung zu verhindern.
Zusätzlich können die Symptome bei ungünstigen Wetterbedingungen, wie Kälte oder Nässe, verstärkt auftreten. Die Schmerzen neigen dazu, in diesen Situationen zuzunehmen, was die täglichen Aktivitäten zusätzlich erschwert. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und gegebenenfalls einen Facharzt aufzusuchen, um geeignete Therapiemöglichkeiten zu besprechen.
Typische Symptome, die Sie beachten sollten, sind:
- Schmerzen im Großzehengelenk, häufig bei Bewegung, besonders beim Gehen oder Stehen.
- Begrenzte Beweglichkeit des Großzehengelenks, was die normale Gangart stört.
- Schwellung und Entzündung des Gelenks, besonders nach Belastung.
- Steifheit, die im fortgeschrittenen Stadium vollständig auftreten kann.
- Verstärkter Schmerz bei Kälte oder Nässe.
- Veränderung der Gangart, da die Zehen weniger belastet werden.
- Schwellung und Rötung am Gelenk, speziell an der Oberseite des Zehs.
Indem Sie auf diese Symptome achten und rechtzeitig handeln, können Sie die Auswirkungen des Hallux rigidus besser managen und möglicherweise eine Verschlechterung des Zustands vermeiden.
Ursachen
Hallux rigidus ist eine schmerzhafte Erkrankung des Großzehengrundgelenks, die durch verschiedene Faktoren begünstigt wird. Zu den prädisponierenden Faktoren gehören anatomische Abweichungen des Fußes, die eine Arthrose im Großzehengrundgelenk fördern. Auch extrinsische Faktoren haben einen erheblichen Einfluss.
Häufige Ursachen für Hallux rigidus sind:
- Verschleiß des Gelenks (Arthrose): Durch ständige Abnutzung kann der Knorpel des Gelenks degenerieren, was zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt.
- Verletzungen: Frühere Verletzungen, wie Frakturen oder Verstauchungen des Großzehengelenks, können langfristig das Risiko für Hallux rigidus erhöhen.
- Fehlstellungen der Füße: Fehlstellungen wie Spreizfuß oder übermäßige Fußbewegung tragen dazu bei, dass Druck auf das Gelenk ausgeübt wird, was die Gelenkabnutzung beschleunigt.
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Häufung von Hallux rigidus kann auf eine genetische Prädisposition hinweisen.
- Übergewicht: Zusätzliches Gewicht kann den Druck auf die Gelenke erhöhen und so den Verschleiß des Großzehengelenks beschleunigen.
- Falsches Schuhwerk: Das Tragen von schlecht sitzenden oder hochhackigen Schuhen kann das Gelenk überlasten und somit zur Entstehung von Hallux rigidus beitragen.
Die Zusammenwirkung dieser Faktoren führt häufig zu einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung, die vor allem beim Abrollen des Fußes spürbar wird. In vielen Fällen kommt es zu einer Anpassung des Gangbildes, was sowohl im Alltag als auch im Sport zu signifikanten Einschränkungen führt. Es ist wichtig, sich der Ursachen bewusst zu sein, um geeignete Maßnahmen zur Prävention und Behandlung zu ergreifen.
Was geschieht, wenn ein Hallux rigidus nicht operiert wird?
Ein Hallux rigidus verschlechtert sich ohne therapeutische Intervention kontinuierlich, da der degenerative Prozess nicht reversibel ist. Die Arthrose entwickelt sich in der Regel langsam über Jahre, was zu einer allmählichen Einschränkung der Beweglichkeit des Großzehengrundgelenks führt. Während viele Patienten trotz des Fortschreitens der Erkrankung mit konservativen Therapieansätzen und Anpassungen wie steifen Schuhsohlen moderate Schmerzen und eine akzeptable Lebensqualität aufrechterhalten können, ist es entscheidend, im frühen Stadium nichtoperative Behandlungsmaßnahmen rechtzeitig zu beginnen, um nachweislich gute Ergebnisse zu erzielen. Ohne Behandlung kann der Hallux rigidus jedoch in ein Stadium übergehen, in dem das Gehen längerer Strecken unmöglich wird und häufig von Entzündungszeichen wie Schwellung und Rötung begleitet ist. Daher empfehlen wir, bei ersten Anzeichen von Beschwerden aktiv zu werden und die Möglichkeiten einer Behandlung zu prüfen.
In welchen Fällen ist bei einem Hallux rigidus eine Operation notwendig?
Eine Operation bei Hallux rigidus wird häufig notwendig, wenn die Erkrankung fortschreitet und konservative Behandlungsmethoden, wie Einlagenversorgung oder Physiotherapie, nicht mehr ausreichen, um Ihre Beschwerden zu lindern. Bei hochgradiger Arthrose des Großzehengelenks ist die Versteifung des Gelenks die etablierte Goldstandard-Behandlungsmethode, die sich als sehr effektiv erwiesen hat. In Fällen mit mittelgradigem Verschleiß können minimal-invasive Eingriffe, wie die Abtragung schmerzhafter Knochenvorsprünge, Ihnen helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Beschwerden zu reduzieren. Sollten degenerative Veränderungen des Gelenks vorliegen, könnten Mikrofrakturierungen oder subchondrale Bohrungen in Erwägung gezogen werden, um die Neubildung von Ersatzknorpel anzuregen. Ist die Erhaltung der Beweglichkeit und die Linderung von Schmerzen dringend erforderlich, kann auch eine Gelenkersatzoperation mit einer künstlichen Prothese in Betracht gezogen werden.