ARS PEDIS
Hallux valgus - eine der häufigsten Fußdeformitäten - Behandlung und Korrektur durch Operation
Der Hallux valgus oder Ballenzeh ist eine der häufigsten Fußdeformitäten überhaupt. Ist eine sichtbare Fehlstellung der Großzehe erst eingetreten, lässt sie sich oft nur noch durch eine Operation korrigieren.
Es gibt zur operativen Therapie nicht das Standardverfahren, vielmehr richtet sich die Wahl der OP – Methode nach dem Ausprägungsgrad des Hallux valgus sowie den bestehenden Beschwerden. Die häufigsten hier durchgeführten Operationsmethoden sind die Chevron-/ Austin-Osteotomie und die Scarf – Osteotomie.
Vorteile:
- sofortige Vollbelastung im Verbandschuh erlaubt
- keine Gehstützen, Thrombosespritzen oder Gipsschienen erforderlich
- keine zweite OP zur Entfernung einer Platte nötig
- selbstauflösende Schrauben verfügbar, wenn gewünscht
Nur bei ausgeprägteren Formen werden sogenannte basisnahe MFK-Osteotomien oder eine Lapidusarthrodese durchgeführt, bei denen auch die Verwendung von Platte und Schrauben notwendig ist.
Behandlung: Kleinere Eingriffe bis hin zu größeren Knochenumstellungen
OP-Dauer: je nach Umfang 45-60 min.
Anästhesie: Regionale Betäubung (Fußblock, auf Wunsch mit Dämmerschlaf) oder Vollnarkose
Nachbehandlung: Krankengymnastik und Lymphdrainage, Fadenentfernung nach 2 Wochen, 4 Wochen Verbandsschuh, Laufen sofort möglich
Fit für den Alltag: je nach Beruf nach 2 Wochen bis 2 Monaten




Ursachen für Hallux valgus
Der Hallux valgus, umgangssprachlich nur als „Hallux“ bezeichnet, ist eine mehr oder weniger stark ausgeprägte Fehlstellung der großen Zehe. Anstatt gerade auszurichten, knickt sie nach außen weg. Es gibt verschiedene Ursachen, die für die Entstehung dieser Fehlstellung verantwortlich sind.
Eine große Rolle spielt die erbliche Veranlagung. In vielen Fällen führt die Fehlstellung langfristig zu einer Verlagerung des ersten Mittelfußknochens nach innen. Dadurch entsteht die typische Verwölbung, die Ihnen im Alltag Probleme bereitet. Es reibt, es schmerzt und bei Belastung Ihrer Füße sind die Beschwerden verstärkt. Langfristig kann es durch die Fehlstellung auch zu einem verfrühten Verschleiß der Gelenk kommen (Arthrose).
Zusätzlich zu den genetischen Faktoren erleben wir bei Ars Pedis immer wieder auch äußere Ursachen, die einen Hallux valgus entstehen lassen. Dazu gehören unter anderem:
- Das regelmäßige und lange Tragen von hochhackigen oder engen Schuhen.
- Ein hohes Körpergewicht, das die Füße zusätzlich belastet.
- Aktivitäten und Sportarten, bei denen die Belastung auf die Zehen stark ist.
Besonders problematisch wird der Hallux valgus, wenn aufgrund der ständigen Reibung am Schuh Schmerzen entstehen und die Beweglichkeit der Zehe eingeschränkt wird.
Hallux valgus macht Beschwerden: Konservative oder operative Behandlung?
Nicht in allen Fällen müssen Sie einen Hallux valgus direkt operieren lassen. Im frühen Stadium der Entwicklung kommt oft noch eine konservative Therapie in Betracht. Bei Ars Pedis entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen und mit Blick auf Ihre Beschwerden, was für Sie infrage kommt.
Bei der konservativen Behandlung kommen spezielle Schienen oder Einlagen zum Einsatz. Sie sorgen für eine Entlastung der betroffenen Stellen und können verhindern, dass die Fehlstellung rasch fortschreitet. Mit gezielten Übungen tragen Sie aktiv dazu bei, die Fußmuskulatur zu stärken und die Stabilität zu verbessern.
Stellen wir während dieser Behandlung fest, dass die Maßnahmen Ihre Beschwerden nicht ausreichend lindern oder nicht gewünscht sind, kommt eine operative Behandlung in Betracht.
Wann ist bei Hallux valgus eine Operation erforderlich?
Sie leiden unter Schmerzen? Ihre Lebensqualität ist eingeschränkt? Es gibt einige klassische Symptome bei Patienten, die eine operative Behandlung rechtfertigen:
- Schmerzen in der Großzehe, insbesondere beim Gehen und beim Tragen von Schuhen.
- Brennende Schmerzen in der Nacht und in Ruhephasen, Taubheitsgefühle in der Zehe oder im Fuß.
- Überlastung der Nachbarzehen und Gefahr der Entwicklung weiterer Fehlstellungen, wie z.B. dem Hammerzeh.
Wie läuft die Operation des Hallux valgus ab?
Die Operation zur Korrektur des Hallux valgus ist ein Routineeingriff. Das Ziel besteht darin, die natürliche Anatomie des betroffenen Fußes wiederherzustellen.
Am häufigsten setzen Chirurgen die „Chevron-Osteotomie“ oder „Scarf Osteotomie“ ein. Der schräg stehende Mittelfußknochen wird mithilfe eines kleinen Schnitts durchtrennt und dann in der neuen (gesunden) Position fixiert. Die Methode ist effektiv und erfolgreich. Die genutzten Schrauben dürfen meist im Körper verbleiben und haben keine Einschränkungen zufolge.
Die Operation kann in einer alleinigen Betäubung des Fußes erfolgen und dauert weniger als eine Stunde. Möchten Sie die Behandlung (wie die meisten Patienten) nicht wach mitbekommen, bieten wir Ihnen wahlweise eine Sedierung oder eine leichte Narkose an.
Alle Eingriffe werden ambulant durchgeführt, 30-60 Minuten nach dem Eingriff können Sie im Normalfall unsere Praxis wieder verlassen. Ihr operierter Fuß wird nach dem Eingriff mit einem speziellen Verbandschuh mit fester Sohle versorgt. Sie können ihn direkt wieder belasten und ihren Alltag weiter aufrecht halten.
Je nach Beruf sind Sie normalerweise nach zwei Wochen bis zwei Monaten wieder voll einsatzfähig.
Tipp: Achten Sie darauf, in den ersten Tagen nach dem Eingriff Ruhe einzuhalten und auf Ihren Körper zu hören.
Die richtige Nachbehandlung des Hallux valgus
Eine sorgfältige Nachbehandlung ist wichtig, um den Heilungsverlauf zu fördern. In den ersten Tagen nach dem Eingriff schonen Sie Ihren Fuß. Der speziell angepasste Verbandschuh ermöglicht Ihnen eine schrittweise Steigerung Ihrer Aktivitäten, ohne dass die operative Stelle dabei überlastet wird. Dadurch ersparen Sie sich absolute Bettruhe und müssen nicht vorbeugend gegen Thrombosen behandelt werden (Heparin-Spritzen).
In den ersten Tagen sollten Sie die Schmerzmittel einnehmen, die von uns verordnet wurden, um Schmerzen so gering wie möglich zu halten.
Nach etwa einer Woche sollten die von uns verordnete professionelle Physiotherapie und Lymphdrainage beginnen, um das Großzehengrundgelenk beweglich zu halten und Schwellungen zu minimieren, Nach zwei Wochen werden die Fäden gezogen und nach 4-5 Wochen dürfen Sie meistens den Verbandschuh dann schon ablegen und auf normale und weiche Schuhe umsteigen.
Unsere Tipps für die Nachbehandlung:
- Vermeiden Sie lange Gehstrecken in den ersten Wochen.
- Lagern Sie anfangs den Fuß häufig hoch, um Schwellungen zu reduzieren.
- Tragen Sie den Verbandschuh konsequent, bis wir Ihnen die Freigabe erteilen.
Mit diesen Maßnahmen unterstützen Sie den Heilungsverlauf und fühlen sich schneller wieder einsatzfähig.
Nach der Behandlung des Hallux valgus: Gibt es nach der Operation noch Einschränkungen?
Die gute Nachricht zuerst: Die meisten Patienten sind nach der Heilungsphase wieder voll belastbar. Der Schmerz verschwindet, Schuhe passen wieder und lange Wege schmerzen nicht mehr.
Doch auch wenn die Großzehe wieder in ihrer natürlichen Position steht, kann es in Ausnahmefällen auch noch Wochen bis Monate nach dem Eingriff zu Schwellungen kommen. Das ist allerdings fast immer harmlos und bildet sich im Laufe der Zeit von alleine zurück.
In den ersten ein bis zwei Monaten sollten Sie Aktivitäten mit besonders hoher Belastung für Ihre Füße noch vermeiden. Sportarten wie Joggen, aber auch ein langer Abend in hochhackigen Schuhen sind während der Heilungsphase nicht empfehlenswert.
Sollten Sie nach Ihrer Operation unsicher sein oder Fragen haben, begleiten wir Sie natürlich weiterhin. Mit der Entscheidung für uns entscheiden Sie sich auch für die bestmögliche Betreuung, um schnell wieder schmerzfrei auf den eigenen Beinen zu stehen.